... ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden ...

juan-ramon-jimenezIch bin nicht ich.
Ich bin jener, der an meiner Seite geht, ohne daß ich ihn erblicke,
den ich oft besuche, und den ich oft vergesse.
Jener, der ruhig schweigt, wenn ich spreche,
der sanftmütig verzeiht, wenn ich hasse,
der umherschweift, wo ich nicht bin,
der aufrecht bleiben wird, wenn ich sterbe.

Juan Ramón Jiménez (1881-1958)

Yo no soy yo.
Soy este que va a mi lado sin yo verlo; que, a veces, voy a ver, y que, a veces, olvido.
El que calla, sereno, cuando hablo, el que perdona, dulce, cuando odio,
el que pasea por donde no estoy, el que quedará en pié cuando yo muera.

© 2024 Akademie-Lichtung

Singen –

Singen, das ist es: sonst nichts.

Ich singe den Aufflug des Jubels,

Singe den Glanz durch die Mauern der Dinge,

Singe den Tränensturz,

Singe die Wangen der Freude hinab,

Singe den Leib meines Lebens.

Aus meinem Singen hebt sich

Der Herzschlag der Welt.

Ich singe die Worte der Schöpfung.

Mein Singen ist Flut, ist das Steigen der Dinge –

Sie steigen aus nichts,

Mein Singen ist Sinken – sie fallen zurück,

Ins Sterben, das alles nimmt.

Mein Singen ist Tanzen, ist Shivas, ist Buddhas Tanz.

Ich singe die Worte der Schöpfung,

Ich singe das Schweigen,

Ich singe die Glut.

Singen – sonst ist nichts.

 

(1993) Aus dem online-Buch von Dietrich Roloff
mit dem Titel: "Buddha ekstatisch, 111 Zen Gedichte"

 
 

 

 

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