Denn das ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist:
die Freiheit eines Lieben nicht vermehren um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.
Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies: einander lassen;
denn dass wir uns halten, das fallt uns leicht und ist nicht erst zu lernen.
aus "Requiem für Paula Modersohn Becker (1908)" von
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Zwei Augen hat die Seel’: eins schauet in die Zeit
das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.
Angelus Silesius (1624-1677)
aus: "Der Cherubinische Wandersmann", III, 228